Sexualtherapie


 

Wie machen Sie das, was Sie machen?

Dieser Frage geht der sexualtherapeutische Ansatz des Sexocorporel nach. Auf dessen Grundlage biete ich meine sexualtherapeutische Arbeit an. Der Sexocorporel-Ansatz geht von einem Modell der sexuellen Gesundheit aus und bezieht den Körper als Spiegel ein. Der Körper wird im Zusammenwirken mit der sinnlichen, emotionalen und kognitiven Ebene des Menschen betrachtet. Deren indirekten und direkten wechselseitigen Wirkungen stehen im Fokus der Sexocorporel-Therapie. 

Das Zusammenhängen eines sexuellen Problems oder einer sexuellen Störung mit den körperlichen Gegebenheiten, der sexuellen Lerngeschichte, den Emotionen sowie der Lebensgeschichte und den gesellschaftlichen Werten stehen im Blickpunkt. Von der Betrachtung der eigenen Sexualität (Solo-Sexualität) und dem Zugang zum eigenen Körper und dem genitalen Geschlecht wird sich der Partner:innen-Sexualität und den Beziehungsdynamiken genähert.

 

Das therapeutische Setting von Gespräch und bei Bedarf Körperwahrnehmungsübungen ist ein Hands-Off-Setting. Das bedeutet, die Sitzungen finden OHNE Berührungen und Körperkontakt zwischen Therapeutin und Klient:in statt. Ebenso finden keine Berührung der/des Klient:in an den eigenen Intimzonen statt. Menschen, die sich zu den Themen Queer, Kink und BDSM zugehörig oder hingezogen fühlen, sind herzlich willkommen.


Sexualität ist lernbar und erweiterbar.

Jeder Mensch bringt seine individuelle sexuelle Lerngeschichte in jede sexuelle Begegnung mit. Unterschiedliche sexuelle Vorlieben, Erfahrungen, Wünsche, Werte und körperliche Voraussetzungen treffen in der Partner:innen-Sexualität aufeinander und können Reibungspunkte oder gar Konflikte ergeben. Diese bieten eine Wachstums-Chance. Alle an der Sexualität beteiligten Komponenten sind Teil der menschlichen Sexualentwicklung und entwickeln sich über persönliche und soziale Lernprozesse. Durch das Kennenlernen des eigenen sexuellen Wesens, des eigenen Körpers und der damit in Zusammenhang stehenden Kognitionen, Glaubenssätzen und Emotionen kann die Sexualität erweitert werden. Sexuelle Störungen können neben körperlichen Ursachen auch eine Funktion als Schutz vor konflikthaft Erlebtem stehen oder als Lösungsversuch für problematische Beziehungsdynamiken angesehen werden.

Im Ausüben und Erleben der Sexualität spielen verschiedene Komponenten zusammen, die im Sexcorporel-Ansatz betrachtet werden:

  • Kognitive Komponenten
    Kenntnisse, Werte, Normen, Glaubenssysteme, Denkweisen, Idealisierungen, Mystifizierungen und Ideologien in Bezug auf die Sexualität. Diese spiegeln die individuelle Lerngeschichte und das gesellschaftliche Umfeld wieder, in dem ein Mensch aufgewachsen ist und lebt.
  • Physiologische Komponenten
    Erregungsfunktion und die Erregungsmodi, d.h. die Arten der Erregungssteigerung. Die Erregungsfunktion beinhaltet den vorgeburtlichen Erregungsreflex. Im Zusammenspiel mit Lernprozessen d.h. kontrollierten muskulären Abläufen, spielt dieser eine wichtige Rolle für die sexuelle Entwicklung . Der Wunsch, Sexualität und Intimität zu genießen basiert letztendlich auf dem Erregungsreflex. Wenn die Erregungssteigerung und Kanalisation gelingt, führt die Reise zu einem zweiten reflektorischen Geschehen, das in den Orgasmus mündet. Durch einen Lernprozess kann die sexuelle Erregung durch muskuläre Übungen und rhythmische Bewegungen intensiviert werden.
  • Sexodynamische Komponenten
    Was regt uns sexuell an? Wie lässt sich sexuelles Begehren ausdrücken? Wahrnehmungen, Gefühle, Emotionen, Symbole, Fantasien und Vorstellungen, die in direktem Zusammenhang mit der Sexualität stehen, werden als sexodynamische Komponenten bezeichnet. Sie entwickeln sich über Lernschritte im Sexualisierungsprozess. Die Erregungsmodi, die wir uns aneignen, haben einen wesentlichen Einfluss auf diese Entwicklung. Daraus ergibt sich auch die Fähigkeit Sexualität zu genießen und sexuelle Selbstsicherheit zu entwickeln.
  • Beziehungskomponenten
    Dies sind die Fähigkeiten, sich zu verlieben, Intimität zuzulassen, sich zu lieben und zu binden, eine andere Person zu verführen sowie eigene Wünsche, Ängste, Grenzen und Vorlieben zu kommunizieren.